Susanne Grebe
– zertifizierte Hundeernährungs- und Gesundheitsberaterin mit Zusatzausbildung in Katzenernährung
Zur Hunde- und Katzenernährung bin ich eher zufällig gekommen. Ich bin vor einigen Jahren nach Spanien gezogen, genauer gesagt, nach Andalusien, ans Meer, was immer schon ein Traum von mir war. Im Gepäck: meine beiden Kaninchen. Und damit fing eigentlich alles an.
In dieser Gegend hat man mit Exoten nicht so viel am Hut – mit anderen Tieren übrigens auch nicht unbedingt, aber mit Kaninchen und Nagetieren noch weniger. Und schon gar nicht konnte man sich hier vorstellen, dass Kaninchen einfach so als Familienmitglieder in Haus leben; conejo con arroz – Kaninchen mit Reis – DAS kennt man hier. Alternative Heilmethoden und gesunde Ernährung für Tiere…? Alles Hokuspokus!
Verhängnisvoll war das allerdings für meine eigenen Tiere. In den ersten drei, vier Jahren starben leider viele, meistens wegen nichts, einfach nur weil die Tierärzte nicht wussten, wie man ein Kaninchen oder einen Hamster behandelt, selbst die sogenannten Spezialisten nicht.
Selbst ist die Frau, hab ich mir gedacht, und mich zu einem Fernstudium in Anatomie und Pathologie für Tierheilberufe entschlossen, nebenberuflich ein Praktikum in einer Tierklinik begonnen, verschiedene Seminare und Lehrgänge in Tiernaturheilkunde, Homöopathie, Haltung und Tierernährung belegt; allerdings erst einmal nur mit dem Ziel, evtl. meinen eigenen Vierbeinern doch mal selbst helfen zu können.
In den hiesigen Tierkliniken werden leider häufig Tiere abgegeben, einfach nicht mehr abgeholt oder auch mal in der Mülltonne „entsorgt.“ Tiere, die keiner mehr will, weil sie krank, lästig oder doch zu zeitaufwändig sind. Tiere, mit denen man in den Tierkliniken dann herum experimentieren darf.
Damit ging es dann so richtig los. Die meisten der armen „Mäuse“, die während meines Praktikums abgegeben wurden, habe ich natürlich mitgenommen und aufgepäppelt. Anfangs vorwiegend Kaninchen und Nager, später kam dann auch der ein oder andere Hund zeitweise dazu, der später vermittelt werden sollte.
Es hat mich sehr berührt zu sehen, wie diese Tiere aufgeblüht sind und wie dankbar sie waren. Und ich fand es faszinierend, wieviel man schon alleine durch eine gesunde Ernährung bewirken kann. Daher bin ich diesen Weg weitergegangen.
Zum Glück bin ich dabei auf Heidis Ausbildung zur Hundeernährungs- und Gesundheitsberaterin gestoßen. Was für eine tolle Ausbildung. Ich habe noch die Zusatzausbildung in Katzenernährung bei Heidi gemacht und befinde mich zur Zeit in der Ausbildung zur Tierheilpraktikerin.
Inzwischen habe ich mich selbstständig gemacht, erst einmal nebenberuflich.
Mein Beratungsangebot beinhaltet zur Zeit u.a.
- Ernährungs- und Gesundheitsberatung für Hunde und Katzen mit Schwerpunkt Organerkrankungen
- Haltung, Ernährung, Krankheiten und mögliche Behandlungsmethoden von Kaninchen und Nagetieren
- sowie Therapien mit Heilpilzen für Tiere
Meine Beratungen biete ich in vier Sprachen an. Vielen Ausländern, die hier leben, fällt es schwer, all die spanischen tierärztlichen Fachbegriffe zu verstehen, selbst wenn sie spanisch sprechen, und sie sind daher oft verunsichert. Daher biete ich zusätzlich an, bei Gesprächen zwischen Tierarzt und ausländischen Tierbesitzern zu dolmetschen, und ich helfe bei Übersetzungen tierärztlicher Berichte, Blutanalysen etc. Das finde ich auch ziemlich spannend, denn man lernt dabei sehr viel.
Ich bin erst am Anfang, und es ist sicherlich noch ein weiter Weg, aber ich freue mich auf die Herausforderung. Und darauf, im Rahmen meiner Arbeit mit Tieren auch an dem ein oder anderen Tierschutzprojekt aktiv teilnehmen zu können.
Ich hab mal irgendwo diesen tollen Satz gelesen:
„ Einen Hund zu retten, verändert nicht die Welt, aber es verändert die Welt dieses Hundes“. Das gilt sicherlich für jedes gerettete Tier.
Susanne Grebe