Den Begriff Protein finden Sie unter “Inhaltsstoffe” auf der Verpackung Ihrer Tiernahrung. Protein ist gleichbedeutend mit Eiweiß. Es wird ein Leben lang benötigt, um Zellen zu erneuern, ganz egal um welche Zellen es sich handelt (Blut-, Gewebe-, Schleimhaut-, Muskel-, Hautzellen …). Kein anderer Nährstoff kann dafür einspringen.
Einen besonders hohen Bedarf haben Katzen und natürlich wachsende Tiere. Daher ist die Menge in einer Katzen- und Junior-Nahrung immer höher und daher ist diese proteinreichere Nahrung auch für tragende Hunde- oder Katzenmütter in der zweiten Trächtigkeitshälfte geeignet.
Wie wirkt das Protein?
Das Besondere an Protein ist, dass auch dieses Energie liefern kann. Reicht die Energieversorgung durch Fett und Kohlenhydrate nicht aus, wird Eiweiß zur Energiegewinnung verstoffwechselt.
In Notfällen wie Hungerszeiten bzw. bei übertriebenen diätischen Maßnahmen (fdH), wird sogar Muskulatur abgebaut und umgewandelt in Energie. Dies hilft zwar zu Überleben, ist aber nicht sinnvoll. Bei der Umwandlung von Phosphor aus dem Protein entsteht auch Harnstoff und Stoffwechselendprodukte wie Ammoniak und Schwefelwasserstoff. Diese müssen von der Leber entgiftet und über die Niere ausgeschieden werden, was die beiden sehr wichtigen Organe zusätzlich und sinnlos belastet.
Protein in hochwertiger Tiernahrung stammt aus Fleisch und tierischen Nebenprodukten, wie z.B. Innereien. Aber auch Mais und Soja enthält viel Protein, hat aber in der Nahrung von Fleisch-/Tierfressern eigentlich nichts verloren. Pflanzliche Eiweiße sind viel schlechter oder gar nicht von Katze und Hund zu verdauen. Daher müssen diese vorab erst industriell behandelt werden, um sie überhaupt verdaulich zu machen.
Wann braucht das Tier mehr oder weniger Protein?
Ist Ihr Tier mager, ohne krank zu sein, sollten Sie in erster Linie das Fett und die Kohlenhydrate (Reis, Nudeln, gekochtes Gemüse) erhöhen.
Müssen bei Hund oder Katze auch Muskeln/Fleisch aufgebaut werden, benötigt der Körper auch zusätzliches Eiweiß aus Muskelfleisch, Innereien, Milchprodukten oder gekochtem Ei. Hat sich der Körper erholt, sollten Sie das zusätzliche Eiweiß wieder weglassen.
Viele überzeugte Rohfütterer geben aus Unwissenheit Unmengen von Fleisch, weil sie glauben, ihren Hund artgerecht wie einen Wolf zu ernähren. Leider berücksichtigen sie nicht, dass in der Natur alte Tiere nicht vorgesehen sind. Für Katzen gilt dies nicht, sie haben einen höheren Bedarf an Protein und können daher gut mit Fleischmahlzeiten (plus Vitamine/Mineralien/Fett) ernährt werden.
Als Tierernährungsberater finde ich einen Anteil von 65 % Fleisch und tierischen Erzeugnissen in der Hundenahrung optimal.