Gibt es die “richtige” Hundeernährung?
Was ist richtig? Was ist falsch? Die Ernährung spielt mittlerweile bei vielen Hundebesitzern eine wichtige Rolle. Das ist auch gut so, denn sie ist entscheidend für die Gesundheit des Tieres verantwortlich. Darüber hinaus ist die Fütterung aber häufig von der grundsätzlichen Einstellung des Besitzers abhängig.
Sieht es der Hundehalter aus für ihn praktikabler Sicht, wird er zu Trockenfutter greifen.
Sieht es der Freund des Hundes eher ideologisch, wird es veganes Hundefutter geben.
Sieht der Mensch die richtige Hundeernährung als sein Geschäft, kauft und empfiehlt er Produkt “XY”.
Sieht es der Hundehalter eher pragmatisch, wird er zu jeder beliebigen oder günstigen Dose greifen.
Ist der Hundebesitzer Anhänger einer natürlichen Ernährung, wird er dem Hund das komplette Beutetier anbieten.
Als einzig empfehlenswert kann man davon keine dieser Ernährungsarten nennen. Denn sogar die Fütterung von natürlichen Beutetieren bedeutet nicht, dass der Hund auch sicher gesund bleibt. Viele Knochen können nämlich auch zu vielen Problemen führen (Verstopfung, Verletzung, Zahnfrakturen).
Was empfiehlt der Hundeernährungsberater?
Der goldene Mittelweg ist wie so häufig der richtige. Suchen wir diesen doch einfach zwischen Fertigfutter und Beutetier. Achten wir auf die Anatomie und Physiologie des Hundes. Machen wir es uns nicht zu einfach und greifen ausschließlich zu industriellem Futter. Denken wir aber auch an die Ressourcen. Natürlich braucht ein Hund Fleisch und Innereien. Aber nicht unbedingt zu 80 oder 100 %. Hinterfragen wir auch die empfohlenen Produkte – sind dort Zusätze enthalten, die unserem Hund vielleicht gar nicht guttun?
Welcher Fresstyp ist der Hund?
Was ist ein Hund in Bezug auf seine anatomischen Gegebenheiten? Seine Augen zeigen im Schädel nach vorn. Er braucht keinen Rundumblick wie die Pflanzenfresser, um schnell genug vor einem Raubtier fliehen zu können. Er fixiert seine Beute und schleicht oder sprintet heran. Er ist das Raubtier.
Seine Zähne deuten ebenso auf den Jäger hin. Fangzähne sind vorrangig zum Fangen von Beutetieren da. Die Backenzähne haben nicht einen Mahlzahn zum ordentlichen Kauen. Der Hund ist ein grob zerkleinender Schlinger. Und das bezieht sich auf Tiere oder eben auf Schlachtprodukte (Fleisch, Innereien, etc.) Tierisches besteht aus Feuchtigkeit, Protein, Fett, Mineralien und Vitaminen. Diese Inhaltsstoffe sind schon mal ein richtiger Ansatz für die Erstellung einer Ration für Hunde.
Roh und püriert – so sollte die Pflanzennahrung für den Hund sein
Der Vorteil des Fressens von Beutetieren ist, dass hier die Pflanzen bereits vorverdaut sind. Der Darminhalt des pflanzenfressenden Beutetieres wurde durch die Bakterien in den Vormägen aufgeschlossen und ist für den Hund nun verwertbar. Die Darmbakterien des Hundes brauchen diese aufgeschlossene pflanzliche Nahrung. Auch für eine gesunde Darmbewegung braucht es Rohfaser bzw. Ballaststoffe. Hunde, die keine pflanzlichen Komponenten in ihr Futter bekommen, fressen reichlich Gras und gefundenen Kot. Sie gleichen eine unvorteilhafte Ration aus, wenn man sie lässt.
Ein Pflanzenfresser kaut nicht nur ausgiebig, sondern er bietet den Bakterien für die Zersetzung von Pflanzenkost genügend Raum. Das fehlt dem Hund völlig. Er besitzt weder Vormägen, noch einen ausgeprägten Dickdarm, sondern einen sehr kurzen Darm mit wenig Bakterienverdauung. Er ist ein überwiegender Enzymverdauer
Wie sieht nun die richtige Hundeernährung zum Gesundbleiben aus?
Geben wir dem Hund eine Mischkost aus Tierischem und Pflanzlichem.
Achten wir auf seinen Bedarf an Mineralien und Vitaminen.
Vermeiden wir Produktzusätze wie Bindemittel und Konservierungsstoffe.
Füttern Sie nicht nur hocherhitztes und denaturisiertes Futter. Verlassen Sie sich einfach auf Ihr Bauchgefühl und geben Sie Ihrem Hund zu Trockenfutter oder Dose öfter mal etwas Frisches: ein Eigelb, etwas Naturjoghurt, einen Rest Fleisch. Viele Hunde nehmen auch gern ein Stück Apfel, Himbeeren, Heidelbeeren etc. Probieren Sie es einfach mal aus! Ihr Hund wird es Ihnen danken.
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