Streunerkatzen brauchen deine Hilfe: Diese oft übersehenen Tiere leben in unseren Städten und Gemeinden. Erfahre mehr über ihre Lebensweise und die Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen. Es gibt viele Möglichkeiten, wie du dich für den Tierschutz einsetzen kannst und warum Kastration und Adoption entscheidend sind. Lass uns gemeinsam das Leben der Streunerkatzen verbessern!
Sind Streunerkatzen glückliche Tiere?
Egon sagt: Streunerkatzen können tun was sie wollen: in der Sonne liegen, Mäuse und Vögel jagen, Katzenkumpel treffen, sie sind frei und haben niemals Langeweile.
Eva sagt: Streunerkatzen haben oft Hunger und Durst, sie sind verwurmt und finden keine warmen Schlafplätze. Ihr Leben ist hart und oft auch sehr kurz.
Was sind Streunerkatzen?
Als Streunerkatze bezeichnet man Katzen im unkontrollierten Freilauf, ohne einen Besitzer, der täglich Futter gibt, einen geeigneten Schlafplatz bereithält und regelmäßig eine gewisse Gesundheitsvorsorge übernimmt.
Wo kommen Streunerkatzen her?
Teilweise sind es verloren gegangene Tiere (entlaufen, verlaufen, Umzug …), die sich dann allein durchschlagen müssen und verwildern.
Chippen, registrieren und kastrieren sie daher ihre Katze frühzeitig. Damit sind schon zwei große Gefahren der Entstehung von großen Katzenpopulationen aus dem Weg geräumt.
Aber Katzen werden auch immer wieder einfach ausgesetzt. Besonders wenn sie „überraschend“ Junge bekamen oder man den gewünschten Nachwuchs nicht selbst vermitteln konnte.
Oft werden sie aber bereits als Streunerkatze geboren. Eine unkastrierte Kätzin wird mit ca. 6 Monaten erstmalig geschlechtsreif, also rollig. Auf der Straße lebend, wird sie sicher von einem Kater gedeckt und kann drei bis fünf kleine Kätzchen zur Welt bringen. Diesen Rhythmus kann sie jährlich zweimal beibehalten und alle ihre geborenen weiblichen Kätzchen tun dasselbe.
Große Katzenpopulationen entstehen sehr schnell. Die Natur reguliert den Bestand an Tieren hart über Nahrungsmangel, Beutegreifer und Krankheiten. Die Tiere verhungern oder werden Opfer von Katzenseuchen, wenn der Mensch nicht eingreift.
Laut Tierschutzbund soll es in Deutschland über zwei Millionen Streunerkatzen geben. Es ist aussichtslos darüber nachzudenken, für all diese Katzen ein schönes zuhause zu finden.
Eine große Aussetzwelle entstand nach dem Corona-Lockdown ab Ende 2021. Eine weitere folgte nach der massiven Erhöhung der Tierarztkosten Ende 2022. Die schlechter werdende wirtschaftliche Lage wird dies noch verschlimmern.
Laut Tierschutzbund soll es in Deutschland über zwei Millionen Streunerkatzen geben. Es ist aussichtslos darüber nachzudenken, für all diese Katzen ein schönes zuhause zu finden.
Sollte ich einen Streuner füttern?
Natürlich, hilf der Katze! Gebe ihr Futter, Wasser und wenn möglich einen Unterschlupf. Fotografiere die Katze. Informiere schnellstens eine regionale Tierschutzorganisation oder ein Tierheim, damit diese die Katze einfängt und kastriert.
Danach kann überlegt werden, wie es weitergehen soll: Hat die Katze einen Besitzer? Kann die Katze vermittelt werden? Kann die Katze im bisherigen Umfeld weiterversorgt werden?
Das Engagement des Einzelnen
Es gibt viele Beispiele von Katzenplätzen oder -häusern mit kastrierten Streunerkatzen, die von Behörden, Vereinen oder Anwohnern gefüttert und betreut werden.
Wenn du dir so etwas vorstellen kannst, solltest du aber vorab überlegen, wer diese Betreuung in deiner Abwesenheit übernehmen könnte und ob du die Futterkosten auf Dauer tragen kannst.
Vielleicht findest du Gleichgesinnte oder du schließt dich vorhandenen Strukturen an oder unterstützt mit einer monatlichen Spende andere Ehrenamtliche.
Wie erkennt man eine Streunerkatze?
Streunerkatzen sind meist scheu, tauchen auf, wenn sie Futter oder Wasser suchen. Oft sind sie unterernährt, die Augen verklebt, das Fell schmutzig und ungepflegt. Sie können krank oder verletzt sein und sich daher dem Menschen mehr zeigen. Besonders betroffen sind junge Katzen, hochträchtige oder Kätzinnen mit Welpen. Diese haben einen erhöhten Bedarf, den sie auf der Straße kaum decken können. Dadurch überwinden sie manchmal etwas ihre Scheu. Auch im Winter steigt die Not der freilebenden Katzen an.
Bist du dir nicht sicher, mach Fotos und frage in der Umgebung, ob jemand die Katze vermisst, oder sende das Foto an eines der nahegelegenen Tierheime, die bekommen auch die Vermisstenmeldungen der Besitzer.
Fütterung von hungrigen Streunern
Katzen sind Fleischfresser und brauchen höhere Mengen an tierischem Eiweiß. Im hungrigen Zustand werden diese aber dankbar alles annehmen. Wenn du kein Katzenfutter im Haus hast, kannst du kurzfristig auch zu Hundefutter greifen oder schauen, was dein Kühlschrank hergibt. Vielleicht ist ein Eigelb übrig, etwas Quark oder Käse.
Stehen lassen solltest du das Futter draußen allerdings nicht allzu lang. Im Sommer kommen die Fliegen, im Winter friert nasses Futter schnell ein. Da ist Trockenfutter besser geeignet, auch wenn es nicht die 1. Wahl eines natürlichen Futters für Katzen ist.
Das Katzenhilfs-Projekt Kitty kommt deutschlandweit dieser Aufgabe nach. Hier findest du interessante Umsetzungen und Fotos: https://www.projekt-kitty.de/